«Als Zwetschgenproduzent ist man immer auch Pionier»
Wenn Philipp Angehrn auf seinem Hof in Häggenschwil seine Äpfel, Birnen und Zwetschgen pflegt, weiss er genau, worauf es ankommt. «Nach meinen landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen habe ich sechs Jahre bei Tobi in Egnach in der Qualitätskontrolle gearbeitet», erzählt der 35-Jährige. Im Jahr 2021 hat er die Seiten gewechselt und den elterlichen Betrieb in Häggenschwil übernommen. Das Obst, für dessen Qualitätskontrolle er bei Tobi früher mitverantwortlich war, produziert er nun gemeinsam mit seiner Familie und einem Mitarbeiter selbst. «Natürlich liefern wir unser Obst vollumfänglich an Tobi – das ist auf unserem Hof seit Generationen so», sagt Philipp Angehrn stolz. Die guten Beziehungen zu seinem früheren Arbeitgeber helfen dem Obstbauern vor allem beim Verständnis für gewisse Abläufe. «Mit meinem Hintergrund kann ich gut nachvollziehen, weshalb gewisse Dinge so und nicht anders gemacht werden sollen. Zudem weiss ich, dass ich mich auf die Partnerschaft mit Tobi voll und ganz verlassen kann», erzählt Philipp Angehrn, der regelmässig mit seinen ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen in Kontakt steht.
Immer auf der Suche nach neuen Lösungen
Neben Obst gehören auf dem Hof in Häggenschwil auch die Schweinezucht sowie der Anbau und Verkauf von Christbäumen zu den wichtigen Betriebszweigen. «Im Stall hat nach wie vor mein Vater das Sagen, er kümmert sich mit viel Herzblut um die Zucht», sagt Philipp Angehrn mit einem Lachen im Gesicht. Er selbst fühle sich hingegen auf den Obstfeldern, die sich auf einer Fläche von rund 8.5 Hektaren erstrecken, zuhause. Die Zwetschgenkulturen nehmen darin eine besondere Rolle ein – trotz der im Vergleich zu den Äpfeln geringeren Anbaufläche. «Ich hatte schon immer ein besonderes Flair für Steinobst und mag die Herausforderungen, die Zwetschgenkulturen mit sich bringen», sagt der Obstproduzent, der seit zwei Jahren auch die Steinobstkommission St. Gallen und Thurgau präsidiert. Seine Expertise beweist er im Alltag, indem er stetig an neuen Systemen zur Optimierung der Kulturen tüftelt. «Zwetschgen reagieren sensibel auf klimatische Veränderungen, deshalb muss man immer auch Pionier sein und neue Lösungen finden», weiss Philipp Angehrn. Er habe deshalb unter anderem damit begonnen, die Zwetschgenstämme schräg zu setzen und so mehr Lichteinfall in die Kulturen zu ermöglichen. «Bis jetzt machen wir damit sehr gute Erfahrungen», so der Obstproduzent.
Gemeinsame Sortenauswahl mit Tobi
Innovationsgeist beweist der Häggenschwiler ausserdem bei der Auswahl neuer Zwetschgensorten. «Wenn es um neue Sorten geht, stehen wir mit Tobi immer in einem engen Kontakt. Schliesslich muss nicht nur ich von den Zwetschgen überzeugt sein, sondern auch der Konsument oder die Konsumentin», erklärt Philipp Angehrn. Aus diesem Grund reise er gemeinsam mit einem Tobi-Mitarbeiter schon bald nach Deutschland, um eine bereits im letzten Jahr inspizierte Sorte erneut zu prüfen. «Wenn die neue Zwetschgensorte uns überzeugt, klären wir gemeinsam die letzten Details.» Langweilig wird es ihm auch nach seiner Rückkehr aus Deutschland nicht: «Sobald die Ernte unserer Obstkulturen abgeschlossen ist, startet die Christbaumsaison. Mit Pflege, Schnitt und Direktverkauf auf unserem Hof, in Arbon sowie in St. Gallen kommt da einiges zusammen», zählt Philipp Angehrn auf. Erst nach Weihnachten werde es etwas ruhiger – wenn auch nicht lange. Auch 2026 soll schliesslich viel leckeres Obst aus Häggenschwil an Tobi geliefert werden.